Weihnachtsvisionen
Stell dir vor, es ist Weihnachten,
und alle Menschen machen Ernst
mit der Frohen Botschaft.
Sie gehen aufeinander zu und reden miteinander: über sich selbst und ihr Leben,
über ihre Ängste und Hoffnungen,
über ihre Trauer und ihr Glück.
Die Menschen zeigen auf einmal Interesse füreinander. Und jeder sieht die Bedrängnis
und die Not seiner Mitmenschen und hilft,
wo er kann.
Das Kriegsgerät wird verschrottet.
Neid, Korruption und Macht verschwinden aus den Wörterbüchern
und den Köpfen der Menschen.
Aus Gewalt wird Zärtlichkeit,
aus Hass wird Liebe,
aus Egoismus wird Menschlichkeit.
Die Kinder, die Alten, die Armen,
die Behinderten, die Alkoholiker,
die Drogenabhängigen, die Obdachlosen,
die kinderreichen Familien, die Alleinerziehenden, sie alle fühlen sich getragen
von einer Gemeinschaft Gleichgesinnter.
Die frommen Worte werden im Reißwolf der Belanglosigkeiten zerrissen.
Den Menschen geht ein Licht auf, und sie spüren,
dass sie selbst es sind, die sich und andere Menschen glücklich machen können.
Und sie erahnen die wirkliche Weihnachtsbotschaft:
dass die Menschwerdung Gottes erst dann Konsequenzen hat,
wenn die Menschen selbst menschlicher werden.
Stell dir das einmal vor!
Arthur Thömmes